Work & People
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Was können Betroffene gegen Mobbing tun? (Kolodej 2005)
- Schreiten Sie rechtzeitig ein, wenn sich ein Konflikt entwickelt. Warten Sie nicht zu lange ab und versuchen Sie, ein klärendes Gespräch zu führen.
- Suchen Sie Bündnispartner und pflegen Sie Ihr soziales Netz.
- Klären Sie für sich, ob sich ein Kampf für Sie lohnt.
- Nehmen Sie Hilfe in Anspruch (Freunde, Betriebsrat, Arzt, Psychologe).
- Klären Sie rechtliche Schritte ab.
- Tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, um nicht in Isolation zu geraten. Nehmen Sie bei Ihren ArbeitskollegInnen die unterschiedliche Konfliktbeteiligung wahr.
- Verhindern Sie, dass Sie sich selbst durch Kurzschlussreaktionen, wie das Setzen unbedachter Schritte oder die Unterzeichnung einer voreiliger Kündigung, schaden.
- Stärken Sie Ihre Eigenkompetenzen! Mobbing zielt drauf ab, Sie in Frage zu stellen. Was stärkt, ist gut!
- Achten Sie verstärkt auf Ihre Gesundheit und sorgen Sie für Erholung und Entspannung.
- Denken Sie darüber nach, ob es einen eigenen Anteil am Geschehen gibt.
Was können Führungskräfte gezielt gegen Mobbing tun? (Kolodej 2005)
- Demokratischen Führungsstil pflegen
- Ein Betriebsklima thematisieren und pflegen, das die gegenseitige Unterstützung wertschätzt und in dem Intrigen als unsozial und unerwünscht gelten
- Zuständigkeiten klar regeln
- Abteilungsinterne Entscheidungsprozesse transparent machen
- Für größere Handlungs- und Entscheidungsspielräume der MitarbeiterInnen sorgen
- Die Unternehmensziele transparent machen (bessere Kollegialität, wenn alle an einem Strang ziehen)
- MitarbeiterInnen Identifikationsmöglichkeiten bieten (klare Ziele/ Kompetenzen, Anerkennung der Leistung)
- RegelmÄßige Besprechungen in der Arbeitsgruppe/Abteilung abhalten
- Die Aufmerksamkeit auf mögliche Störungen im eigenen Verantwortungsbereich und auf Verhaltensänderungen einzelner MitarbeiterInnen richten
- Konflikte offenlegen, um sie zu lösen (Konfliktbereitschaft signalisieren)
- Eine Konfliktkultur entwickeln (alle Beteiligten sollen ihre Kritik verbalisieren, ohne andere weiter zu verletzen)
- Ein Problembewusstsein schaffen und Handlungsbereitschaft signalisieren (Seminare und Schulungen, Reflexion der eigenen Haltung)
Was kann das Management gezielt gegen Mobbing tun? (Kolodej 2005)
- Klarstellen, dass Mobbing im Unternehmen absolut unerwünscht und mit Sanktionen verbunden ist
- Informationspolitik/Aufklärung aller MitarbeiterInnen über Mobbing, Gegenstrategien und Sanktionen
- Verankerung von entsprechenden „Verhaltensgrundsätzen“ in das Unternehmensleitbild und/oder eine entsprechende Betriebsvereinbarung
- Sensibilisierung der Führungskräfte und der Betriebsräte
- Unternehmensweite Einführung von Personalentwicklungsinstrumenten (z.B.: Einführungsprogramme für neue MitarbeiterInnen, Mitarbeitergespräche, Exit Interviews usw.)
- Seminarangebote (Konfliktmanagement, Teamentwicklung, usw.)
- Installierung unternehmensinterner Anlaufstellen
Weitere Tipps:
"Mobbing - Psychoterror am Arbeitsplatz und seine Bewältigung", WUV 2005
"Mobbingberatung - Fallbeispiele und Lösungen för BeraterInnen und Betroffene", WUV 2008.
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